Venedig, „La serenissima“, meine absolute Traumstadt. So oft ich auch in Venedig bin (und das ist sehr oft und schon seit Kinderzeiten), es fasziniert mich immer wieder. Tagelang kann man durch die Gassen streifen und immer wieder Neues entdecken. Besonders eindrucksvoll sind die verschiedenen Farben und Stimmungen je nach Tages- und Jahreszeit.

Meine liebste Jahreszeit dort ist der Spätherbst, wenn die Nebel durch die Gassen ziehen, Aqua alta das Leben in der Stadt verlangsamt und man auf der Accademiabrücke bei Sonnenuntergang den Canal grande und die Palazzi in himbeerrosa oder warmes Orange getaucht sieht. Besonders schön ist es ganz frühmorgens bei Sonnenaufgang am Markusplatz. Goldenes Licht überzieht allmählich Gebäude und den Kanal bis hin zur offenen Lagune. Nur ein paar Menschen verirren sich zu dieser frühen Stunde auf den Platz. Man hört nur das Geräusch der Gondeln im Wasser. Wunderbar!

Durch die Gassen zu schlendern, in einem der verborgenen Quartiere, das noch hauptsächlich den Venezianern gehört, einen Cappuccino zu trinken und ein noch warmes Brioche dazu zu geniessen, und danach am Fischmarkt oder Obst- und Gemüsemarkt einzukaufen, was gibt es Schöneres. Das Glitzern des Wassers auf den Kanälen, die grünlich bemoosten Steine der alten Palazzis, die Schatten in den Gassen und unter den Brücken... All das inspiriert und animiert mich, in Venedig zu malen.

Eine schnelle Skizze, eine Pastellzeichnung oder ein Aquarell/Acryl – Venedig muss ich in Farben festhalten, um die Eindrücke sinnlich nachvollziehen zu können. Dabei gleichen meine Bilder nicht immer dem Original, sondern spiegeln das wieder, was ich in dem Moment gerade in meiner Lieblingsstadt empfinde.